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Tag 12

Gestern waren wir im 103. Stockwerk. Willistower, 442 m hoch. Sowas kann man nicht glauben wenn mans nicht selber gesehen hat. Dort gabs dann auch noch so Glasböden, da kannst dich draufstellen und runterschauen. Meine Männer haben das freilich gemacht. Ich hab sie fotografiert und schon dabei wurde mir schlecht. Außerdem schwör ich Stein und Bein, dass das ganze Gebäude geschwankt hat. Minimum 5 m hin und her. Die Buben sagen das hab ich mir eingebildet. Nur mein lieber Robi hat mir recht gegeben. Guter Mann.

Abends gings dann endlich los. Eisstadion United Center. Gänsehaut am ganzen Körper. 21.000 Zuschauer, komplett ausverkauft und wir mittendrin. Diese Stimmung kann man kaum beschreiben. Nationalhymne und jeder singt mit. Ich summe, weil ich diesen blöden Text nicht kann. Anschließend minutenlanger Jubel. Natürlich nicht meinetwegen, hähä. Wie die Jungs aufs Eis kommen denkst du, die ganze Bude bebt. Das Spiel selber ist wahnsinnig spannend weil in dieser Liga alle Mannschaften ganz eng beieinander und kaum Niveauunterschiede zu merken sind. Trotzdem gehen die Hawks bald in Führung. Ein Tempo ist das, dass du kaum mit dem Schauen mitkommst. Obwohl wir ganz oben sitzen, kann ich den Puck prima sehen. Damit hätte ich gar nicht gerechnet. In der Drittelpause geht’s hinaus in die Gänge wegen Klo. Ich war schlau und ging 1 Minute vor der Pause und muss nicht anstehen. Wie ich rauskomm, stehen die Mädels in Zweierreihe bis zum Bierstand. Überhaupt sind die Gänge voll als wär man am Oktoberfest. Hinterher geht dann richtig die Post ab. Die Stars schießen den Ausgleich und bald heißt es 2:2. Aber zum Glück nicht lange. Die Hawks schießen 2 Tore in ein paar Minuten und die Fans singen minutenlang ein Lied, das mir nicht mehr aus dem Kopf will, ich aber jetzt leider hier nicht niederschreiben kann. Aber es war ziemlich cool. 8 Minuten vor Schluss nehmen die Stars ihren Keeper aus dem Tor und jetzt wird’s richtig lustig. Die Hawks schießen nämlich zigmal auf dieses verdammte Tor und jedes Mal daneben. Meistens nur knapp aber trotzdem. Das ist total lustig. Sogar die Spieler müssen lachen. Irgendwann fällt dann das alles entscheidende 5:2 und somit ist die Kuh vom Eis. Siegestrunken (und auch ein bisschen von Bier) schnappen wir uns ein Taxi und fahren ins Hotel. Nein, vorher hab ich mich noch fotografieren lassen mit zwei Cops. Zwei Mädchen waren das und die waren supernett und haben sich gefreut einen bayerischen Polizisten kennenzulernen (nein, ich  hab mich nicht als Eberhofer ausgegeben, es war der Robert, über den sie sich freuten).

Ach ja, und was auch schön war, dass es vor dem Spiel eine Gedenkminute gab für Boston. Das war ziemlich ergreifend, wie urplötzlich der ganze Trubel für einen Augenblick unterbrochen wurde und absolute Stille herrschte. Du hättest eine Stecknadel fallen hören.

Jetzt sitzen wir am Airport in Cicago und unser Flug nach Boston hat Verspätung. Ich hoffe, dass wir dort überhaupt etwas anschauen können und die nicht alles abgesperrt haben. Wir werden sehen…

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