Das Treffen mit Roberts Familie ist sehr emotional. Wenn ich mal alle zusammenzähle, sind wir jetzt elf. Die beiden Cousins (Rick und Ron) sind in Roberts Alter und dann ist da noch Onkel Frank. Er war vor drei Wochen echt todkrank und alle haben mit dem Schlimmsten gerechnet. Jetzt ist er fit wie ein Turnschuh und voller Freude uns wiederzusehen. Die Mam von Robert und die von Ronny und Rick waren Schwestern und sind nun leider nicht mehr am Leben. Früher waren sie die unangefochtenen Familienoberhäupter (ja, Italienerinnen halt). Es wird viel über die beiden geredet und es ist sehr ergreifend zu sehen, wie diesen alten Jungs immer wieder mal eine Träne übers Gesicht rollt. Aber es ist freilich nicht so, dass wir hier jetzt ständig am Heulen sind. Ganz im Gegenteil: Onkel Ron hat unseren Buben schon die eine oder andere Schandtat erzählt, auch von Robert, und die zwei können sich königlich drüber amüsieren. Es ist wirklich seltsam, obwohl wir uns jetzt so lange nicht gesehen haben (und Patrick und Dani kannten die Familie ja überhaupt nicht), es ist eine unglaubliche Harmonie und grad so, als hätten wir uns erst kürzlich getrennt.
Heute geht’s ins Sullivans (ne Irische Kneipe, seit Jahrzehnten in Franks Händen) und dort gibt’s Karaoke. Die Buben freuen sich schon, haben aber beschlossen nicht zu singen. Wir werden sehen…